Unter dem Namen Ludus Versulatius (römisch: LVDVS VERSVLATIVS) stellt der Jardin des Epoques e.V. eine private Gladiatorenschule dar. Es handelt sich dabei um freiwillige Gladiatoren einer solchen Schule des frühen ersten Jahrhunderts.
Der gewählte Name stammt vom Grabstein der Gladiatoren Aquilus und Muranus aus der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, dem heutigen Köln, der von den Brüdern Versulatius, den Betreibern dieser Gladiatorenschule gespendet wurde.
Unsere Darstellung und Fechtweise wurden anhand der vielen zeitgenössischen Darstellungen von kämpfenden Gladiatoren und auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Forschung rekonstruiert.
Auftritte
In Museen und auf historischen Veranstaltungen zeigen und erklären wir die Armaturae, die Ausrüstung der unterschiedlichen Gladiatorengattungen, sowie die Ausbildung und die Kampftechniken im Rahmen einer Proluiso, der Kampfkunst-Demonstration mit Holzwaffen, die von den Gladiatoren vor den eigentlichen scharfen Kämpfen gezeigt wurden. Auf Wunsch können wir auch den Kampf mit Ferrum Acutum, dem scharfen Eisen zeigen, wobei wir zur Sicherheit natürlich stumpfe Metallklingen nutzen.
Geschichte
Die Gladiatoren der römischen Antike zeigten ihr fechterisches Können in den Amphitheatern des Römischen Reiches. Nicht nur Sklaven, Kriegsgefangene und Verbrecher wurden als Gladiatoren eingesetzt, auch Freiwillige, die sogenannten Auctorati, konnten sich an eine Gladiatorenschule, den Ludus, verkaufen. Zwar gaben sie damit einen Teil ihrer Freiheit auf und traten in den Stand der Infamae, der untersten Gesellschaftsschicht der römischen Ordnung, konnten aber durch erfolgreiche Kämpfe und das Verkörpern des Römischen Virtus – der verehrten Tugenden Mut, Tapferkeit, Aggressivität und Todesverachtung, nicht nur Reichtum sondern auch Berühmtheit erlangen. Über Jahre ausgebildet, gut ernährt und mit bester medizinischer Versorgung betreut, waren diese Athleten eine wertvolle Investition des Inhabers einer Gladiatorenschule, der Lanista genannt wurde. Er konnte seine Gladiatoren gewinnbringend an einen Editor vermieten, einen Adligen, der als Totenehrung, aber auch als politische Bühne, ein Gladiatorenspiel – den Munus Gladiatorum – im Amphitheater abhalten wollte.
Der Zweikampf mit scharfen Waffen ging dabei meistens nur bis zum ersten entscheidenden Treffer, der einen der Gladiatoren zur Aufgabe zwang und das Einschreiten der beiden Schiedsrichter, dem Summa und dem Secunda Rudis, erforderte, um die Kämpfer zu trennen. Die Entscheidung über Leben und Tod des Besiegten, war allein dem Editor vorbehalten, der diese als Zeichen seiner Großzügigkeit den Zuschauern auf den Rängen überlassen konnte. Da der Editor den Wert des getöteten Gladiators dem Lanista ersetzen musste, konnten sich dieses Todesurteil aber nur wenige Editoren leisten, und wenn der besiegte Gladiator Tapfer und Gut gekämpft hat, war ihm auch die Gunst des Publikums nicht verwehrt.
Training
Zweiwöchentlich mittwochs, 19:00 – 22:00 Uhr,
Turnhalle Neuss.